Die Fähigkeit, die Blase zu kontrollieren, gilt als ein wichtiger Schritt in der kindlichen Entwicklung. Oft wird sie im Erwachsenenalter als Anzeichen für die geistige Gesundheit und die sozialen Fähigkeiten eines Menschen angesehen. Entsprechend stark leiden die Betroffenen unter dem Verlust dieser Fähigkeit.
Viele Betroffene schämen sich und haben Angst, dass ihr Kontrollverlust durch nasse Flecken auf der Kleidung oder den Geruch offenbar wird. Daher ziehen sie sich von gesellschaftlichen Aktivitäten und sozialen Kontakten zurück.
Was tun bei Blasenschwäche
Ein wichtiger Schritt ist es daher, die Harninkontinenz aus der Tabuzone zu holen und offen über die Beschwerden zu sprechen. Angehörige unterstützen Patienten, indem Sie auf den Gesprächsbedarf eingehen oder das Problem wertneutral ansprechen. Wichtig ist, dass sie Verständnis und Wertschätzung für den Betroffenen zeigen. Dies ist die zentrale Voraussetzung dafür, dass sich die Betroffenen an den Haus- oder Facharzt wenden und die passende Behandlung finden.
Das Gespräch mit dem Arzt
Dass Inkontinenzpatienten offen mit dem Arzt über ihre Beschwerden sprechen, ist nicht die Regel. Viele nehmen den unwillkürlichen Harnverlust als eine Folge des Alters einfach hin. Zudem ist zu wenig bekannt, dass es wirkungsvolle Hilfsmittel und Behandlungsmethoden gibt.
Der Arzt kann notwendige Hilfsmittel wie Hygieneprodukte zu Lasten der Krankenkasse verordnen. Angehörige sollten daher die Betroffenen ermutigen, mit dem Arzt über ihre schwache Blase zu sprechen. Neben dem Hausarzt sind Urologen die richtigen Ansprechpartner.
Vorbereiten können Betroffene und ihre Angehörigen das Gespräch mit dem Arzt, indem sie ihre Beschwerden möglichst genau beschreiben können. Beobachten Sie auch das Trinkverhalten und die Häufigkeit von Toilettengängen. Der Arzt wird auch danach fragen, wie viel Urin entleert wird und ob die Blase komplett geleert werden kann.
Routinen für den Alltag
Wer unter Harninkontinenz leidet, neigt dazu, wenig zu trinken. Ermutigen Sie ihre Angehörigen, regelmäßig und ausreichend zu trinken. Zum einen benötigt der Körper zwischen 1,5 und 2 Liter Flüssigkeit am Tag, zum anderen führt eine unzureichende Trinkmenge dazu, dass sich das Leiden verschlimmert: Die Blasenmuskulatur wird zu wenig trainiert und es kann durch den Flüssigkeitsmangel zu Beschwerden wie Verstopfung kommen.
Bewegung hält fit und unterstützt die Kontrolle der Blasenfunktion. Ermutigen Sie daher Betroffene zu Spaziergängen oder auch zu Gymnastik und Sport.
Regelmäßige Toilettengänge können bei manchen Inkontinenz-Patienten helfen, ungewollten Harnverlust zu verhindern oder zu reduzieren. Unterstützen Sie ihre Angehörigen dabei.
Vor dem Verlassen des Hauses kann es ebenfalls hilfreich sein, noch einmal zur Toiletten zu gehen. Planen die diese kurze Zeit ein und drängeln Sie nicht, wenn der Betroffene einmal etwas länger braucht.
Für unterwegs sollten immer ausreichend Hygieneprodukte mitgenommen werden. Auch eine Verpackung für gebrauchte Vorlagen und Schutzhüllen kann sich als nützlich erweisen, wenn auf einer öffentlichen Toilette der Mülleimer fehlt oder zu klein ist.
Veränderungen zu Hause
Ein selbstverständlicher Umgang mit der Inkontinenz erleichtert den Betroffenen den Alltag. Dabei sind schon einfache Veränderungen hilfreich, zum Beispiel ein fester Platz im Badezimmerschrank für Inkontinenzprodukte wie Vorlagen und Schutzhüllen. Auch ein ausreichend großer Mülleimer im Bad zur Entsorgung ist nützlich.
Die Eile zur Toilette zu kommen, macht unaufmerksam für Hindernisse und Stolperfallen. Denken Sie daran, wenn Sie den Weg zur Toilette gestalten: Hindernisse wie Bodenvasen, die Herumliegenden Schuhe der Kinder, aber auch Schwellen, Teppichkanten oder lose Kabel werden rasch zu Stolperfallen. Dies gilt umso mehr bei einer Blasenschwäche nachts, wenn man noch nicht vollkommen wach ist. Achten Sie daher darauf, dass der Weg zur Toilette freigeräumt und sicher ist. Bei einer Belastungsinkontinenz kann schon der Schreck über ein Beinahe-Stolpern zu Harnverlust führen. Nachts kann ein Licht, welches auf Bewegung reagiert, für zusätzliche Sicherheit auf dem Weg zur Toilette sorgen.
Sind in der Wohnung mehrere Toiletten vorhanden, sollte eine für den Betroffenen immer frei sein, am besten diejenige, die nah an seinem Hauptaufenthaltsort ist. Denn für lange Wege hat er meist keine Zeit.
Was tun bei Inkontinenz?
Hier finden Sie Hilfe bei Inkontinenz mittels unserer Hilfsmittel bei Inkontinenz für Männer.